Abu Simbel – Tempel in Ägypten – Geschichte, Tipps

Abu Simbel

Abu Simbel befindet sich in Nubien und ist etwa 300 Kilometer südlich von Assuan gelegen. Die Hauptattraktion sind zwei große Tempel, die von Ramses II. (1279-1213 v. Chr.) errichtet worden sind. Der ursprüngliche Zweck war es, den unterworfenen Nubiern zu demonstrieren, über welche Macht das Pharaonenreich verfügte. Durch die Nähe zur Grenze konnte sich dieser Effekt auch auf potentielle Feinde in der unmittelbaren Nachbarschaft ausweiten.

Im Jahr 1813 wurden die Tempel von dem Schweizer Jean-Louis Burckhardt wiederentdeckt. Seine Berichte trugen maßgeblich dazu bei, dass in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Europäer, die durch den Orient reisten, auch in Abu Simbel Station machten. Schon im 19. Jahrhundert gab es Touristen, die von der allgemeinen Ägyptenbegeisterung angesteckt worden waren.

Es gibt einen großen und einen kleinen Tempel. Sie sind aus vorhandenen Felsen gehauen worden. Besonders spektakulär sind Statuen, die in den Wänden stehen. Im Großen Tempel stehen vier Figuren, die jeweils Ramses II. darstellen. Die Größte ist 22 Meter hoch. Beide Tempel sind mehreren Göttern gewidmet. In den Tempel befinden sich Räume mit Götter- und Ramses-Statuen. Wegen des guten Erhaltungszustands und der herausragenden Qualität der Arbeiten gehören die Tempel von Abu Simbel zu den wichtigsten Werken der Felsbaukunst in der ganzen Welt.

Das Sonnenwunder

Ein faszinierendes Ereignis, das zweimal im Jahr in Abu Simbel stattfindet, ist das Sonnenwunder. Im Februar und im Oktober fällt an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Zeit das Licht so in den großen Tempel ein, dass vier Statuen im Inneren beleuchtet werden. Sie zeigen die Götter Amun-Re, Ptah, Re-Harachte und den vergöttlichten Ramses. Die Baumeister der Tempel müssen sich gut mit Astronomie ausgekannt haben. Das Datum verschiebt sich aufgrund des Unterschiedes zwischen Kalender- und Sonnenjahr. Wer das Sonnenwunder miterleben möchte, sollte deswegen vor der Reise genaue Erkundigungen einziehen.

Durch den Bau des Assuan-Staudamms musste die Tempel von Abu Simbel verlegt werden. Ansonsten wären sie im Nassersee untergegangen. Die beiden Tempel wurden in 1036 Blöcke zerlegt und um etwa 180 Meter versetzt. Entscheidend war, dass das neue Areal 64 Meter höher liegt als das alte. Von 1963 bis 1968 dauerte die gigantische Aktion. Im Ergebnis haben die Tempel ihren ursprünglichen Charakter etwas verloren, da ein Stahlgerüst die neue Konstruktion halten muss. Für die Bevölkerung hat sich der Umzug gelohnt, denn um die Tempel herum entstand eine moderne Stadt mit einem kleinen Flughafen. Aufgrund der Wüstenlage ist der Tourismus die einzige Einnahmequelle für die Menschen in Abu Simbel.

 

 

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